keynote #01

keynote #1 (text in DE)

metropa-keynote 01 beim Think Europe-Tag im Rahmen des LAST MINUTE-Festivals in Rosenheim, 31.7.2021

[EINLEITUNG]

Was ist METROPA?

Dazu möchte ich erst auf seine Entstehungsgeschichte eingehen.

Ich habe METROPA vor ziemlich genau 11 Jahren aus einer spontanen Idee heraus entworfen – die Idee hat mich einfach gereizt. Sie entstand auf einer Reise nach Ungarn zusammen mit einem Freund, der sich dort im Hinterland ein kleines Bauernhaus gekauft hat.

Auf der Fahrt redeten wir über alles mögliche. Unter anderem erzählte er mir von den japanischen Shinkansen-Zügen, die dort seit Jahrzehnten in großer Zuverlässigkeit die Metropolregionen verbinden. Und wir waren uns einig, dass es doch eine tolle Sache wäre, wenn es so etwas auch in Europa gäbe, und zwar in GANZ Europa.

Das ist im Grunde die Idee von metropa.

Als ich wieder daheim war, setzte ich mich mit einer Europakarte an den Tisch und zeichnete intuitiv die ersten Skizzen (s. links).

Es sind also im Prinzip zwei Kreislinien und ein paar Tangenten, die die großen und ein paar kleinere Städte verbinden. Der Clou dabei war: Von Anfang an war es ein abstraktes grafisches Netz und keine physische Karte, auf der maßstabsgetreu ein Netz gezeichnet war. Es war also ein bewusster gestalterischer Akt, mit dem gleichen Grad an Abstraktion, die auch ein U-Bahn System auszeichnet. Meine Absicht war es, das Komplexe einfach zu machen.

Mit der Zeit wuchs die Zahl der Linien an, auch mit ein paar absurden, zum Beispiel die Verlängerung der L8 nach über Bergen nach Reykjavik. Die strich ich dann wieder raus, aber manch andere blieben, zum Beispiel die Meeresquerungen von Stockholm nach Helsinki oder der alte Menschheitstraum einer Straße über Gibraltar.

Städte kamen und gingen wieder, und ich begab mich immer tiefer in die Geografie, die Territorialität des Kontinents. Und als ich das Ganze für fertig befand, bemerkte ich erst, dass ich auf all diesen Wegen die Grenzen inner- und außerhalb völlig außer Acht gelassen hatte. DAS ist die zweite Clou von METROPA.

Als die großen europäischen Krisen kamen – 2012 die Schuldenkrise und dann, 2015, die sogenannte Flüchtlingskrise – sah ich die Zeit gekommen, METROPA auf Papier zu bannen und es zu verteilen. Ich hatte einfach das Gefühl, dass METROPA als gedankliches Gerüst, als Idee vielleicht etwas zur aktuellen Diskussion beitragen könnte.

Seit ungefähr 2013 drückte ich also jedem, der zu mir ins Studio kam, ein Plakat in die Hand. Die Postkarten hatte ich immer als Giveaway in der Tasche dabei. Ich brachte Plakate in den Laden um die Ecke, als Dankeschön für einen Gefallen.

Da hingen sie dann. Und sie blieben hängen: auf Kühlschränken, in WG-Toiletten, hinter Verkaufstheken und als Idee auch in den Köpfen. Nach einiger Zeit brachte ich sie in die ersten echten Geschäfte auf Kommission, unter anderen zur alteingesessenen Reisebuchhandlung Freytag&Berndt. Das ist heute der Verlag, der die Plakate rausbringt.

Und so verging die Zeit weiter. Ich verkaufte vielleicht 2 Stück pro Jahr und pro Geschäft, bastelte immer wieder am Plan, schrieb mal einen Journalisten an, aber es passierte nichts weiter. Doch ungefähr im Sommer 2018 traf ich auf der Straße den Schriftsteller Robert Menasse, der Mann mit dem Brüssel-Buch. Ich gab ihm eine Postkarte, und er meinte: Ah, des gfoit ma. Wie als Empfangsquittung gab er mir seine Visitkarte, und es entspann sich eine kurzlebige Bekanntschaft, während der er mir versprach, einen Stapel Postkarten an seine Freunde in Brüssel zu schicken. Das tat er zwar nicht, denn der ganze Stapel landete bei seiner damaligen Kampagnen-Kompagnonin Ulrike Guérot, einer äußerst umtriebigen und bestens vernetzten Europawissenschaftlerin. Von ihr aus ging es, ohne mein Wissen oder Zutun, direkt ins Internet, in die sozialen Medien, Twitter, Facebook, etc.. Das war Sommer 2019, also erst vor zwei Jahren!

Im Herbst des gleichen Jahres stellte ich die METROPA-Website online, die mir mein Freund mit dem Haus in Ungarn (das er damals schon nicht mehr hatte) programmiert hat. Er löste damit sein Versprechen ein, falls metropa sich weiterentwickeln würde. Schön langsam hatte ich das Gefühl, das wäre nun der Fall. Doch ich wusste immer noch nichts von den Aktivitäten, die metropa inzwischen selbständig im Netz entwickelte!

Die aufschlussreichste Plattform darunter war reddit: da wurde der METROPA-Plan tatsächlich von tausenden echten Menschen diskutiert, viele in der Hoffnung (oder Angst), er könne irgendwann Wirklichkeit werden. Und manch Anregung  floss später direkt in meine Überarbeitungen ein, zum Beispiel Bologna als großer norditalienischer Verkehrsknotenpunkt.

Es wurde über Streckenführungen, Technologien und Städte diskutiert. Am schärfsten wurde um die L1 im Nahen Osten gestritten. Viele fanden es einfach unerhört, die politischen Gegebenheiten derart außer Acht zu lassen.

Doch genau darum geht es ja: heute reißt man eine Denkgewohnheit ein, und morgen dazu die ganze Grenze.

Und egal welcher Meinung die Menschen waren, die Redditleute, Menasse, Guérot, die WG-Bewohner: alle sie haben kapiert, um was es bei METROPA geht: Dieses Superschnellbahnnetz der Zukunft verbindet die Regionen und Metropolen und tritt anstelle der trennenden, willkürlichen Grenzen, und ganz nebenbei macht es den europäischen Flugverkehr und große Teile des motorisierten Individualverkehrs überflüssig. Es geht um ein nachhaltiges Europa ohne Grenzen, innen wie außen. Ein modernes Europa als Stolz seine Einwohner*innen, egal woher sie kommen. Ein Kraftort der Vielfalt und Innovation.

Das haben sie verstanden.

Im März 2020, unmittelbar vor dem ersten Lockdown, als man an der griechisch-türkischen Grenze auf Flüchtende schoss, folgte der vorläufige Durchbruch mit einem ganzseitigen Artikel in der SZ, worauf Beiträge und Interviews in weiteren Zeitungen folgten. Am meisten freute ich mich über das METROPA-Centrefold in der italienischen Kinderzeitung Internazionale KIDS. So erreichte es genau diejenigen, die dieses Netz vielleicht irgendwann bauen werden, und für die als Plakat im Kinderzimmer eine Inspiration für die Zukunft darstellt.

Ein anderer, ein Ingenieur aus dem Münchener Umland, schickte mir eine überschlagsmäßige Kalkulation der Kosten, basierend auf Transrapid-Technologie und einer ungefähren Gesamtstreckenlänge von 46000km: 2,3 Billionen Euro. Das ist zwar eine Zahl mit 13 Stellen, aber gemessen an so manchem US-amerikanischen Nachtragshaushalt fast schon übersichtlich. Außerdem: Wer weiß, was alle Straßen und Flughäfen insgesamt so gekostet haben und immer noch kosten?

Während die Welt also in eine nie dagewesene Pandemie rutschte, Reisen so gut wie unmöglich waren und Regierungschefs hinter den geschlossenen Grenzen ihre eigenen politischen Süppchen kochten, wurde METROPA für eine wachsende Menge an Menschen zur Leitidee eines neuen Europas.

Soweit die Entstehungsgeschichte. Es ist dann natürlich noch vieles mehr passiert: ich habe Postkarten an jedeN EU-AbgeordneteN nach Brüssel geschickt, ohne dass etwas zurückkam. Ich eröffnete die METROPA-Socialmediakanäle, ich habe der österreichischen Verkehrsministerin und Arnold Schwarzenegger ein T-Shirt geschenkt, undsoweiter.

Viel wichtiger jedoch ist mir, über die Impulse nachzudenken, die sich aus metropa ableiten lassen, und auf die möchte ich hier heute noch zu sprechen kommen.

Durch den ständigen Fluss an Neuigkeiten und das Interesse an METROPA beschäftige ich mich neben meinen Musikprojekten seit letztem Jahr mehr oder weniger intensiv und immer weiter ausgreifend auch mit den vielen angrenzenden Themen: innovativer Verkehr, Umweltschutz, europäische Integration und Identifikation, Jugendbildung, etc. Dies geschieht aber immer aus meiner Warte des Künstlers.

Denn, wie gesagt: METROPA ist keine Abbildung der Wirklichkeit, es ist vor allem ein Kunstwerk, ein Ideal, eine Utopie, und auch nur eine unter vielen. Doch wenn man es konsequent weiterdenkt, stößt METROPA in Bereiche vor, die ich mir fachlich zwar nicht zutraue, wo es aber starke Impulse geben kann.

Ich fordere daher

• die Vergesellschaftung des Verkehrs (und anderer Bereiche)

metropa sieht wie ein U-Bahn-Plan aus – nach dem Slogan: Europa ist eine Stadt! Und U-Bahnen sind öffentlicher Verkehr. Und je mehr man über Verkehr nachdenkt, vor allem über den zukünftigen, desto gründlicher wird man sich bewusst, dass die Lösung nur sein kann: noch mehr öffentlicher Verkehr. Und ich dehne die Forderung nochmal aus: um die Welt besser zu machen, müssen wir wieder vom Privaten ins Öffentliche, ins Gemeinsame.

Das heißt: Kein eigenes Auto mehr, sondern ein breit akzeptierter, omnipräsenter öffentlicher Verkehr, oder noch mehr: kein E-Auto.

(Ich persönlich halte die Umstellung auf E statt Benzin oder Diesel für einen großen Irrtum in diesem Kontext. E-Autos brauchen ebenso viel Platz  – Platz, der eigentlich allen gehört und den wir viel besser nutzen könnten. Auch die Strombeschaffung für die gleiche Menge an E-Autos ist ohne unsaubere Methoden möglich. Ich sehe eher (irgendwann sogar fahrerlose) E-Taxis, die allen gehören, die frei und ständig zirkulieren und die man sich einfach nur rufen muss.)

Zurück zur Vergesellschaftung: Wenn Sie so wollen, und bevor Sie jetzt zusammenzucken: sie ist ein neugedachter moderner Sozialismus: es geht um die gerechte Umverteilung von Eigentum und Ressourcen. Mehr Gemeinsam, weniger Privat.

Von hier aus ist dann auch nicht mehr weit zum bedingungslosen Grundeinkommen … doch nun zum nächsten.

Ich fordere weiter:

• Mobilität ist ein Menschenrecht

– und es darf niemandem verweigert werden, egal woher er/sie/es kommt. Dabei müssen den Menschen bestmögliche Bedingungen zur Verfügung gestellt werden, d.h. sie müssen ökologisch, nachhaltig und fair reisen können. Kein doofer Billigmassentourismus mehr, kein Ryanair, sondern schnelles, bequemes, sicheres, nachhaltiges Reisen. Wann immer und wo immer Sie hinwollen.

Dieses Recht muss im Übrigen auch für diejenigen gelten, die nicht zum Vergnügen verreisen. Dieses Menschenrecht ist auch die Basis und ein ganz neuer Ansatz in der Migrationspolitik. Der Mensch ist kein Baum, er soll sich aussuchen können, wo er hingeht, aus welchen Gründen auch immer.

Meine nächste Forderung, und auf diesen Begriff bin ich sehr stolz:

• ganzheitliche oder ökologische Empathie

Kurz gesagt: Der Schaden an der Welt ist unser Schmerz. Das war nicht nur eine Devise einiger indigener Stämme, es sollte in der heutigen Zeit auch der Leitgedanke eines neuen Umgangs mit den Begriffen Fortschritt und Wohlstand sein. Es ist eine transzendente Fähigkeit, eine Art Empathie über die eigene Art, über eigene Lebensform hinaus.

Ich nenne Ihnen ein Beispiel ganz einfaches nachvollziehbares Beispiel aus dem Freundeskreis: eine Freundin arbeitet hier in der Nähe, in Wasserburg. Es gäbe zwar öffentlichen Verkehr, also Bus oder Bahn, aber das dauert länger, sie müsste früher aufstehen. Also fährt sie mit dem Auto, tagein, tagaus.

Ökologische Empathie hieße stattdessen: ich nehme eine längere Fahrzeit dafür in Kauf, dass ich den anderen Teil von mir schone, nämlich die Umwelt. Etwas größer skaliert hieße das: Flieg ich nun nach Florenz oder fahre ich mit der Bahn? Entscheide ich mich für letzteres, ist das eine gute Entscheidung, die ich bewusst für mich, für meine Umwelt getroffen habe, und ich werde sie nicht bereuen. Ich übe Verzicht und definiere mich nicht mehr nur als ich selbst, sondern transzendiere mich in mein unmittelbares Umfeld hinein. Ich fordere Sie auf, den Zusammenhang zwischen sich und der Welt herzustellen. Zwischen sich, Ihrem Handeln und der Welt. Die Welt sind Sie, und jeder Schaden an ihr tut Ihnen weh.

Die Corona-Pandemie hat uns gelehrt, dass wir unser Verhalten ändern können. Üben wir Verzicht für das größere Gut und denken im großen Zusammenhang. Je mehr Menschen diesen Weg wählen und z.B. auf das Auto verzichten, wächst der Druck auf die Entscheidungsträger. Das ist Wandel von unten.

Nun komme ich auf einen Punkt, den man mir (und meinesgleichen) in diesem Zusammenhang immer vorwirft: Ich hätte keine Ahnung, ich bin ja Künstler. Schon mal eine Bahn gebaut? Eine Firma geleitet?

Nein, und das muss ich auch nicht Ich setze Ideen in die Welt, und ihr könnt damit machen, was ihr wollt. Ihr könnt sie aufgreifen und weiterdenken. Ich fordere daher mehr

• Kunst in komplexen öffentlichen Entscheidungsprozessen

Denn in ihrer Welt kann Kunst alles. Ich kann eine Linie zeichnen, und schon sind zwei Städte verbunden – in meiner Welt. Diese Welt deckt sich vielleicht nicht immer mit der realen, aber die Sicht der Kunst kann eine enorme Inspiration dafür sein, wenn es darum geht, die Zukunft „auszumalen“, zu imaginieren, zu gestalten.

Und ich fordere, auch unsere Kinder stärker darin einzubeziehen. Sie haben einen völlig anderen Bezug zu dem was wir Zukunft nennen, vor der wir womöglich Angst haben: Unsere Zukunft ist ihre Gegenwart. Das nämlich ist das andere Seite des berühmten Spruchs von Karl Valentin: „heute ist die gute alte Zeit von morgen.“

In der Bebilderung und Vermittlung der Zukunft kann die Kunst behilflich sein. Sie bereitet nicht nur die Köpfe, sondern auch die Herzen darauf vor.

Und zuletzt fordere ich:

• die besondere Verantwortung Europas

Wir bewerten die Lage der Welt hier aus eine sehr bequemen, ja paradiesischen Position. Uns fehlt nichts, wir haben alles: Infrastruktur, gutes Essen, Jobs, Perspektiven etc. Daraus leitet sich die Verantwortung und Pflicht ab, einen größeren Teil dafür zu leisten, die Probleme der Welt zu lösen. Wir und unsere Kinder müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Denn hier in Europa herrschen die besten Voraussetzungen, um die Herausforderungen zu meistern.

Um diesen Gedanken jedoch zu verwirklichen, brauchen wir die Idee der Europäischen Republik. Diese halte ich für dringend notwendig. Und wir sollten sie endlich in die Tat umsetzen. Kein kleinstaatliches Rumgeeiere mehr. Große Zeiten brauchen große Ansätze.

Gestern stand ich noch auf sehr wackligen Beinen mit diesen Thesen. Ich hab mich gefragt: Soll ich das wirklich sagen? So formulieren? Ist das nicht naiv?

Doch dann las ich ein Interview mit Naomi Klein. Es hat mich bestärkt, denn ich sah, dass ich mit meinen Forderungen nicht alleine stehe, es sagt im Prinzip dieselben Sachen wie ich.

Die Herausforderungen sind bekannt, wir könnten sie lösen. Alle hängen zusammen – Klima, Migration, Europa, Mobilität, Vergesellschaftung. Und allen bedarf es einer gemeinsamen Herangehensweise.

METROPA ist nur ein Teil der Lösung, aber es kann dazu beitragen. So wie die Menschen drauf reagieren, zeigt mir, dass es ein großes Potenzial hat.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!

@ the LAST MINUTE Festival in Rosenheim, July 31st, 2021

(see also @ www.metropa.eu/blog/categories/events)

What is METROPA?

At this point, I would first like to go into the history of its origins. I designed METROPA about 11 years ago, and it was born out of a sudden idea; it simply appealed to me. It has been conceived on a trip to Hungary together with a friend who bought a small farmhouse there in the hinterland. On the drive, we talked about all sorts of things, and among those, he told me about the Japanese Shinkansen trains that interconnect the metropolitan regions in great reliability already for decades. And we agreed that it would be great if something like this existed in Europe too – in ALL of Europe.

That is basically the idea of METROPA.

When I got home, I sat down at the table with a map of Europe and intuitively drew the first sketches (see left). Basically, there are two circular lines and a few tangents and cross lines that connect the large and a few smaller cities. Its first core idea was: it is an abstract graphic network and not a physical map on which some lines have been drawn true to scale. Hence, it was a deliberate creative act, with the same degree of abstraction that characterizes a subway system. My intention simply was to make a long story short, to turn something complex into something easy.

By the time, the number of lines increased, including a few absurd ones, e.g. the L8-extension over Bergen to Reykjavik. Of course, I deleted it again, but some of the others stayed, for example the sea crossings from Stockholm to Helsinki or the Gibraltar Strait crossing. Cities showed up and disappeared, as I went deeper and deeper into the geography and territoriality of the continent. And when I thought the whole thing was done, I just noticed that I had completely ignored the boundaries inside and outside! THAT is the second core idea of METROPA.

When the big European crises came – the debt crisis in 2012 and then, in 2015, the so-called refugee crisis – I realized the time had come to put METROPA on paper and distribute it. I just had the feeling that, as a conceptual framework, it could perhaps contribute something to the current discussions. So around 2013 I started to hand out a poster to everyone who came to my studio as guest. The smaller postcards I always had with me, ready to spread them as giveaways. I brought posters to the shop around the corner to say thanks for a favor. And so they kept on hanging there: on refrigerators, in flat share toilets, behind sales counters and also as an idea in people's heads. And shortly after, I took them to the first real shops on commission, too, including the long-established travel bookstore Freytag & Berndt. Today this is the publisher for the posters.

And so the time went on. I sold maybe 2 pieces per year and per store, kept tinkering with the plan, once in a while wrote to a journalist, but nothing else happened. But around summer 2018, I ran into the writer Robert Menasse – the author f the renowned Brussels book „the capital“. I gave him a postcard and he said: ‚Oh, I like that’, and, as for a receipt, he gave me his business card. A short-lived acquaintance developed from that during which he promised me to send a batch of postcards to his new friends in Brussels. And though he didn't do it then, the whole pile fortunately ended up at the desk of his campaign partner at the time, Ulrike Guérot, an extremely active and well-connected researcher for European affairs. And from that hotspot, the idea headed directly into the Internet, social media, Twitter, Facebook, etc., without my knowledge or assistance. That was summer 2019, so only two years ago!

In the autumn of the same year I put the METROPA website online, which my friend (the one with the house in Hungary) put together for me. He promised to do so in case METROPA continued to develop. And for some reason, I thought this time had come.

But still I had no clue what was happening with METROPA on the Internet. Reddit, by the way, was the most significant platform: there were extensive discussions about the map, led by thousands of real people, many of them hoping (or fearing) that it could become a reality at some point. Some of the numerous suggestions later directly entered my revisions, for example Bologna as a major northern Italian transport hub. Routes, technologies and cities were discussed. The fiercest dispute was about the L1 in the Middle East. Many simply found it unheard of to ignore the political realities in such a way. But that's exactly what it's about: today you break a habit of thinking, and tomorrow the whole boundary.

And no matter what opinion the people had – the Reddit people, Menasse, Guérot, the flat share residents: they all understood intuitively what METROPA is about: This future super high-speed rail network interconnects the regions and metropolises and overcomes the separating borders. And, as a side effect, it makes European air traffic and large parts of individual motorized traffic unnecessary. It is about a sustainable Europe without borders, inside and outside. A modern Europe as the pride of its inhabitants, no matter where they come from. A place of power, of diversity and innovation.

They understood that.

In March 2020, right before the first lockdown, at a time when refugees were shot at on the Greek-Turkish border, the preliminary breakthrough followed with a full-page article in the Sueddeutsche Zeitung, followed by articles and interviews in other newspapers. What made me particularly happy was the METROPA-Centerfold in the Italian children's newspaper Internazionale KIDS. It aimed exactly at those who might build this network one day and for whom the poster could be an inspiration for the future.

An engineer from the Munich sent me a rough estimate of the costs, based on Transrapid technology and an approximate total route length of 46,000 km: 2.3 trillion Euros. That is a number with 13 digits, but compared to many supplementary US budgets, it almost looks manageable. And as a matter of fact: who might guess what all roads and airports have cost and still are at running costs?

While the world slipped into an unprecedented pandemic, traveling was fairly impossible and the broad necked heads of government were just doing their own political thing behind the borders closed, METROPA became, for a growing number of people, a guiding light of a new Europe.

So much for the story. After that, of course, many more things happened: I sent postcards to the MEP in Brussels, though without response. I opened the METROPA social media channels; I gave the Austrian Transport Minister and Arnold Schwarzenegger a T-shirt, and so on.

Much more important to me, however, is to think and talk about the impulses that can be derived from METROPA, and it’s these ideas that would like to talk about here today.

Since last year I have been working more or less intensively on METROPA, also due to the constant flow of news and the ongoing interest in it. On that journey, I got deeper and deeper in adjacent matters, such as: innovative transport, protection of the environment, sustainability, European integration and identification, youth education, etc. But still, I have to consider them from my point of view as an artist. Because, as I said: METROPA is not a representation of reality, it is above all a work of art, an idea, a utopia, and even just one of many. But if you think it through consequently, METROPA can advance into areas very different from its origin and where it can give strong impulses.

I therefore demand

• The communization of traffic (and other areas)

METROPA looks like a subway map - as if saying: „Europe is a city!“ And subways are public transport. And the more you think about future traffic, the more you become aware that the solution can only be: even more public transport. And I would like to extend the demand: in order to make the world a better place, we have to shift from the private to the public, to the common. On the field of traffic that means: No more own cars, but a widely accepted, omnipresent public transport, not even electric cars. (Personally, in this context I think switching to E instead of petrol or diesel is a big mistake and an unnecessary step. E-cars need just as much space as nowadays cars – space that actually belongs to everyone and that we could assign to much better use. Also the power supplies for this amount E-cars could not be provided without unclean energy. I tend to see e-taxis (at some point even driverless) that belong to everyone and circulate freely and constantly and that you can to order by call or online)

Back to communization: it is a kind of modernized socialism: it is about the fair redistribution of property and resources. More togetherness, less private. From here it is not far to the unconditional basic income ... but now to the next one.

I further demand:

• Mobility is a human right

- and it must not be denied to anyone, no matter where he / she / it comes from. The best possible conditions must be made available to people, i.e. they must be able to travel ecologically, sustainably and fairly. No more stupid cheap mass tourism, no more Ryanair, but fast, comfortable, safe, sustainable travel. Whenever and wherever you want to go.

But this basic right must also apply to those who do not travel for pleasure. This human right can also be the basis and a completely new approach for migration policy. Man is not a tree; he should be able to choose where to go, for whatever reason.

Next one, which I am very proud of:

• Holistic or ecological empathy

In short words: the harm to the world is our pain. This was not only a motto most of tribal life of our ancestry, it should become again the guiding principle of a new way of dealing with the terms progress and prosperity. It is an aptitude of transcendence, a kind of empathy beyond one's own kind, beyond one's own life form. Let me give you a simple, understandable example: You make your way to work by car, because taking the train or bike or no matter what would take you longer or it simply is too tedious. Instead, ecological empathy means: in order to protect the other part of myself, that is the environment, I accept this longer journey time. In a lager scale, that means: Am I flying to Florence or do I take the train? If I choose the latter, it is a good decision that I made consciously for myself, for my environment, and I will never regret it. I practice renunciation and no longer just define myself as just myself, but I transcend myself into my immediate and farer surroundings.

I urge you to establish the connection between yourself and the world. Between yourself, your actions and the world. The world is you, and any harm to is hurting you. The corona pandemic has taught us that we can actually change our behavior. Let us practice renunciation for the greater good and think in that bigger context. The more people choose this way by, for example, waiving a car, the pressure on decision-makers significantly grows. And the intervals of the buses, trains etc. will become shorter. That is change from below.

Now I come to a point that I and those like me are always accused of in this context: „You don’t have a clue, you’re just an artist. Have you ever built a train? Run a company?“ – No, and I don't have to either. I put ideas into the world and you can do what you want with them. You can take it up and think further.

I therefore ask for more

• Art in complex public decision-making processes

Because in its world, art can do everything. I can draw a line and whoop, two cities are connected – in my world. This world may not always be congruent with the real one, but the view of art can be a tremendous inspiration when it comes to „picturing“, imagining and creating the future. And I also call for our children to be more involved in this. May we sometimes be afraid of the future, but they have a completely different relation to it: our future is their present. That is the other side of Karl Valentin's famous saying: "Today is the good old days of tomorrow." Art can be very helpful in illustrating and conveying the future. It not only prepares the minds but also the hearts for it.

And finally, I demand:

• Europe's particular responsibility

Our position in rating the state of the world is a very comfortable, even paradisiacal one. We don't lack anything, we have everything: infrastructure, good food, jobs, prospects, etc. From that, I derive the particular responsibility and duty of Europe to do the big part of solving the world's problems. We and our children must set a good example for this. Because here in Europe we have the best conditions to master the challenges. In order to make this idea come true, however, we need the concept of the European Republic. I consider this to be necessary; we should finally put it into practice. No more small-state fiddling around. Great times need great approaches.

Yesterday I was still on very shaky feet with these theses. I asked myself: should I really say that? Put it like that? Isn't that naive? But then I read an interview with famous sociologist Naomi Klein. It strengthened my back because I realized that I was not alone with my demands, it basically said the same things as I do. The challenges are known, we could solve them. And there’s a relation between anything – climate, migration, Europe, mobility, socialization. And all they need a joint approach. METROPA is only part of the solution, but it can help. The way people react to it shows me that it has great potential.

Thank you for your attention!